Am 24. August 1973 wurde der Grundstein für die Kultur- und Sporthalle gelegt und bereits im März 1974 konnte Richtfest gefeiert werden. Ziemlich genau 50 Jahre später, nämlich im April 2024, musste die beliebte Sport- und Veranstaltungsstätte geschlossen werden.
Schuld daran war ein vermehrter Wassereintritt, der eine umfassende Öffnung des Hallendachs schließlich unumgänglich machte. Schnell wurde klar, mit kleineren Sanierungsmaßnahmen kann hier nichts mehr ausgerichtet werden. Und das ist nicht das einzige Problem. Die Heizungsanlage ist in die Jahre gekommen, energetisch ist die Halle eine Katastrophe und auch die Warmwasserversorgung bereitet öfters Kopfzerbrechen. „Die kleinen Nachbesserungen und vielen Reparaturen sollten aufhören, weswegen bereits im Jahr 2018 die Energieagentur Nordbayern mit einem Sanierungskonzept beauftragt wurde“, erklärt Jonas Faber als Leiter der technischen Bauverwaltung.
Dass ein Handeln schon lange geboten ist, ist auch dem Gemeinderat und dem Bürgermeister klar. „Die finanziellen Mittel der Gemeinde Ebersdorf b.Coburg lassen es leider nicht zu, eine Sanierung oder einen Neubau alleine zu stemmen. So ist die Gemeinde auf die Unterstützung von Land, Bund oder der EU angewiesen. In den vergangenen Jahren kam man aber leider aufgrund der Förderkriterien oder bestimmter Vorgaben nicht zum Zug“, so Bürgermeister Reisenweber.
Im Frühjahr 2023 konnte ein interessantes Förderprogramm gefunden werden, um die Kultur- und Sporthalle in Frohnlach umfassend energetisch zu sanieren. Schnell wurde das bereits seit 2018 vorliegenden Konzept aus der Schublade geholt und sich sofort um entsprechende Fördermittel beim Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beworben.
Die Freude war groß als im August die Information kam, dass das Projekt weiter vorangetrieben und ein Förderantrag mit den Umbaumaßnahmen eingereicht werden soll. „Mit dieser positiven Rückmeldung machte sich die Verwaltung sofort daran eine europaweite Ausschreibung für die Planungsleistungen durchzuführen. Inzwischen konnten bereits drei Fachplaner für den Bereich Architektur, Statik und technische Gebäudeausrüstung generiert werden. Alle Planungsbüros sind aus der näheren Umgebung, was die anschließende Planungsphase begünstigt“, freut sich Jonas Faber, der das Projekt federführend begleitet.
In regelmäßigen Abständen treffen sich seitdem die Beteiligten regelmäßig, um die weiteren Schritte und Ergebnisse zu besprechen. Es wurden Bauteilöffnungen an der Halle vorgenommen um das Tragwerk zu prüfen und die Grundlagen zu ermitteln. Auch die betroffenen Vereine wurden mit einbezogen und durften Vorschläge und Wünsche einbringen.
Im März 2024 wurden dem Gemeinderat zwei Varianten der Sanierung im Stadium des Vorentwurfs präsentiert. Der Gemeinderat entschied sich für die Variante mit einer geringfügigen Erweiterung der Halle.
„Wichtig ist, dass bei der Planung der Wiedererkennungswert der Halle gewährleistet ist. Es soll kein Ersatzneubau entstehen, sondern das gewohnte Flair der Kultur- und Sporthalle Frohnlach erhalten bleiben – nur eben energetisch und technisch besser sowie statisch sicher“, so Reisenweber weiter.
Im Sommer 2024 wurde der evaluierte Förderantrag eingereicht. Denn erst im Anschluss daran wird der Gemeinde Ebersdorf b.Coburg ein Fördersatz mitgeteilt auf dessen Grundlage die Finanzierung abgestimmt werden muss. Dann entscheidet sich, ob und wann sich die Gemeinde die Sanierung leisten kann. „Geplant ist sie auf jeden Fall“, bestätigt Kämmerer Tom Schultheiß. „Entsprechende Mittel wurden im laufenden Haushalt und Finanzplan bereits festgehalten. Allerdings sind diese aufgrund der angespannten Haushaltslage sehr eng gesteckt und müssen im Fall einer (bisher nicht geplanten) Kreditaufnahme auch mit der Rechtsaufsichtbehörde des Landratsamtes Coburg abgestimmt werden“, so Schultheiß weiter. Hierbei spielen auch die aktuellen Unwägbarkeiten zur zukünftigen Höhe der Kreisumlage eine Rolle.
Die Sanierung möglich zu machen ist jedoch ein Herzensprojekt, für das Gemeinderat und Verwaltung nach wie vor fest an einem Strang ziehen. Denn die Bedeutung, die die Halle gerade im Kulturbereich hat, ist jedem bewusst.
Infos rund um die Kultur- und Sporthalle
Gebaut von der damals noch eigenständigen Gemeinde Frohnlach
24.08.1973 Grundsteinlegung
März 1974 Richtfest
20.11.1975 Einweihung
Finanzierung damals:
1.588.730 DM Eigenmittel
300.000 DM Darlehen aus Kreditmitteln
254.000 DM Bundeszuschuss vom Ministerium für innerdeutsche Beziehungen
691.000 DM Bundeszuschuss aus Mitteln zur Spitzenfinanzierung für den Sportstättenbau
397.000 DM Landeszuschuss zur Förderung des Turn- und Sportwesens
100.000 DM Kreiszuschuss
3.330.730 DM Gesamtbaukosten einschließlich des Grunderwerbs
Für Fragen zum Konzept steht Ihnen Herr Faber gerne zur Verfügung.
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