Wie geht`s weiter mit dem Glasfaserausbau?
(Meldung vom 19.08.2024)
Vor ziemlich genau einem Jahr fiel der Startschuss für die „Nachfragebündelung“ der Deutschen Glasfaser in den Gemeindeteilen Ebersdorf, Friesendorf, Frohnlach und Oberfüllbach. Im November 2023 konnte mit Stolz verkündet werden, dass sich sogar mehr als die benötigten 33% der betroffenen Grundstückseigentümer für eine Anschlussmöglichkeit durch die Deutsche Glasfaser entschieden haben. Im Januar 2024 fand daraufhin im Ebersdorfer Rathaus ein sogenanntes Bauübergabegespräch statt, bei dem die Ansprechpartner der Deutschen Glasfaser über die Bauabläufe und die Vorbereitungen informierten. Seitdem ist es leider recht still um die Deutsche Glasfaser geworden, die Gemeinde konnte ihren Bürgerinnen und Bürgern keinen neuen Stand präsentieren.
Warum hat der Ausbau noch nicht begonnen?
Hierzu teilt die Deutsche Glasfaser folgendes mit:
„Aufgrund der guten Zusammenarbeit und der entsprechend hohen Anzahl der bislang bei uns eingegangenen Verträge, möchte die Deutsche Glasfaser das Investitionsprojekt Glasfaserausbau sehr gerne realisieren. Dazu laufen Verhandlungen mit möglichen Baupartnern und es wird geprüft, ob Deutsche Glasfaser den Netzausbau unter den aktuellen Bedingungen realisieren kann.
Das gesamtwirtschaftliche Marktumfeld mit hohen Zinsen, gestiegenen Kosten und knappen Baukapazitäten stellt derzeit die Telekommunikationsbranche vor Herausforderungen. Durch die Förderpolitik der Bundesregierung, sind die ohnehin schon knappen Baukapazitäten am Markt derzeit zudem intensiv nachgefragt. Vor diesem Hintergrund verlängert sich die laufende Prüfungsphase für das Glasfaserprojekt. Erst wenn die Prüfung der Realisierbarkeit – insbesondere der Baukosten und -kapazitäten – ganzheitlich abgeschlossen ist, kann Deutsche Glasfaser verbindlich mitteilen, ob und wann der Netzausbau starten kann.
Deutsche Glasfaser ist als Innovator und Pionier der Branche ein erfahrener und wirtschaftsstabiler Partner der Kommunen. Mit weiterhin hoher Ausbaugeschwindigkeit wird das stabile Wachstum als Digital-Versorger für den ländlichen und suburbanen Raum fortgesetzt. Alle abgeschlossenen Vorverträge behalten ihre Gültigkeit. Es besteht kein Handlungsbedarf für die Bürger. Deutsche Glasfaser informiert, sobald es neue Entwicklungen gibt.“
Was unternimmt die Gemeinde um das Projekt zu beschleunigen?
Bürgermeister Bernd Reisenweber ist enttäuscht darüber, dass der Ausbau noch nicht gestartet ist. „Meine Verwaltung und ich sind im ständigen Austausch mit den Ansprechpartnern der Deutschen Glasfaser. Bei laufenden Straßenbaumaßnahmen werden bereits jetzt schon Vorkehrungen für den Ausbau getroffen. So werden beispielsweise bei der Sanierung der Zeickhorner Straße, nach Vorgabe der Deutschen Glasfaser, entsprechende Leerrohre verlegt, um nicht kurz nach Abschluss der Baumaßnahme die neue Straße wieder aufgraben zu müssen. Weiterhin wurden bereits Absprachen für die dauerhafte Nutzung öffentlicher Flächen durch die Deutsche Glasfaser getroffen.“
Breitbandpate Tom Schultheiß kann die Verunsicherung in der Bevölkerung verstehen. Erklärt aber, dass „die Einflussmöglichkeiten der Gemeinde leider sehr begrenzt sind. Ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Gemeinde selbst ist zum einen aufgrund der gemeindlichen Haushaltslage nicht möglich, zum anderen kann in den Bereichen, in denen die Deutsche Glasfaser den Ausbau eigenwirtschaftlich plant nicht in ein staatliches Förderverfahren eingestiegen werden. Somit setzen wir unsere Hoffnung weiterhin auf die Deutsche Glasfaser.“
Wann werden Groß- und Kleingarnstadt mit FTTH versorgt?
Parallel zu den eigenwirtschaftlichen Ausbauplänen der Deutschen Glasfaser prüft die Verwaltung den Einstieg in das Bundesförderprogramm (Gigabitrichtlinie). Hier fand bereits ein Branchendialog in Zusammenarbeit mit dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung statt, ein eigenwirtschaftlicher Ausbau ist für diese Gemeindeteile aktuell von keinem Telekommunikationsunternehmen geplant. Allerdings sind die betroffenen Gemeindeteile im Bundesvergleich noch zu gut mit schnellem Internet versorgt, weshalb aufgrund des Ergebnisses eines Punktesystems der Einstieg ins Förderverfahren aktuell keine Aussicht auf Erfolg hätte. Sobald sich hier die Vorzeichen ändern ist geplant, den Ausbau mittels Förderverfahren anzugehen.