Meldung vom 14.12.2022 Am 18. und 19. Dezember 1972 zog die Gemeindeverwaltung in das Rathaus in der Raiffeisenstraße 1 ein. Zeit für einen Rückblick.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Verwaltungsgeschäfte noch in der Wohnung des jeweiligen Ersten Bürgermeisters abgewickelt. Lediglich die Sitzungen des Gemeinderats fanden in der „Gemeindestube“ des „Gemeindehauses“ statt, welches sich damals in der Canterstraße 27 (heute Umgriff Hubertus Apotheke) befand. Im Spätherbst 1945 wurden dort erstmals eigene Verwaltungsräume bezogen, die aber von Anfang an nicht dem tatsächlichen Raumbedarf entsprachen.
Nachdem 1952 die neue Volksschule in der Schulstraße eingeweiht wurde, wurde ab November 1961 das bisherige Schulhaus in der Frohnlacher Straße 5 für die Gemeindeverwaltung genutzt. Doch auch hier war die Verwaltung nicht so untergebracht, wie es die damaligen Entwicklungen erforderten. Schließlich befand man sich bereits in den Anfängen der Gebietsreform. Somit rückte ein Rathausneubau 1968 wieder in den Vordergrund. In seiner Sitzung vom 12. Februar 1969 beschloss der Gemeinderat diesen endlich in Angriff zu nehmen. Dabei war sich das Gremium einig, dass das neue Verwaltungsgebäude einmal zum Mittelpunkt des gemeindlichen Geschehens werden sollte. Deshalb wurde die bauliche Gestaltung in die Hände der örtlichen Architekten Erwin Holzheid und Erich Klug gelegt. Nachdem im Jahr 1970 mit den Planungen begonnen wurde, konnte am 7. Mai 1971 die Baugenehmigung erteilt werden. Das Richtfest feierte man am 12. November 1971 im Gasthof „Zum Löwen“. Am 18. und 19. Dezember durften dann endlich die bereits ungeduldig wartenden Beschäftigten in die neuen Räume einziehen.
Die Gesamtbaukosten der Baumaßnahmen beliefen sich damals auf 1.550.000 DM. Heutzutage ein unvorstellbares Schnäppchen für einen Bau dieser Größenordnung. Immerhin wurde ein Bauvolumen von rund 5.500 cbm umbauten Raum und somit auf rund 1.240 qm Nutzfläche 15 Büroräume, sechs Sonderräume und diverse Nebenräume, geschaffen.
Innerhalb des Rathauses hat sich seitdem einiges verändert. Die damals im Untergeschoss untergebrachte Bücherei hat mittlerweile mit dem „Medienhaus“ ein eigenes Domizil Am Frohnberg 2 gefunden. Der einstige Arztraum mit Mütterberatungsräumlichkeiten hat sich in die Gemeindewerke Ebersdorf verwandelt. Der Einzug von Technik und EDV sowie die Ausweitung der kommunalen Aufgaben haben unter anderem eine Neuordnung der Büroräume nach sich gezogen.
Mit dem Umbau der WC-Anlage im Untergeschoss und dem Einbau eines Treppenlifts wurde in den vergangenen Jahren auch der Barrierefreiheit Rechnung getragen.
Nahezu unverändert geblieben hingegen ist der Sitzungssaal. Dieser hat, neben Beamer, Leinwand und weiterer technischer Ausstattung, lediglich 2021 endlich einen neuen Fußboden erhalten.
Aus energetischen Gründen wurden 2019 die kompletten Fenster ausgetauscht. Aber insbesondere die beiden Baucharakter prägenden Elemente sind heute noch einwandfrei und fast im Originalzustand erhalten.
Das auf der Ostseite angebrachte Betonrelief des Malers und Bildhauers Heymann aus Rossach stilisiert den Werdegang des Ortes von der Rodung bis zum Industriedorf. Die Bleiverglasung der Betonwabenfenster an der Westseite wurde vom ehemaligen Heimatpfleger Adalbert Bringmann künstlerisch gestaltet.
Auch wenn es vielleicht nicht unbedingt ein Gebäude in typisch fränkischer Bauart ist, so ist das Rathaus doch prägend für den Ortskern und ein kleines Wahrzeichen unserer Gemeinde.
In diesem Sinne sagen wir: „Happy Birthday, „altes Haus“ - auf die nächsten 50 Jahre!“
Von 1961 bis 1972 war die Gemeindeverwaltung in der Frohnlacher Straße 5 untergebracht.
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