Meldung vom 18.09.2024 Nach zwei Jahren Bauzeit konnte endlich Einweihung gefeiert werden.
Mit Musik, jeder Menger guter Laune und der Segnung durch Pfarrer Andreas Neeb wurde am 18. September das Evang. Kinderhaus Großgarnstadt offiziell eröffnet. Das innovative Konzept der Einrichtung wurde dabei in jedem Raum spür- und erlebbar. Insgesamt 24 Krippenkinder und 100 Kindergartenkinder können dort betreut werden. Aktuell ist das Haus gut zur Hälfte gefüllt, was sich aber bestimmt bald ändern wird. „Der Bedarf ist da, jetzt muss sich nur noch herumsprechen, was hier für eine tolle Einrichtung entstanden ist“, ist sich Bürgermeister Bernd Reisenweber sicher. Besonders freut sich das Gemeindeoberhaupt darüber, dass mit dem Einzug der Kita ein Leerstand vermieden wurde - aber insbesondere, dass das Gebäude wieder mit dem gefüllt wird, für das es bereits bei seiner Erbauung im Jahr 1962 schon gedacht war: Kinderlachen und Freude.
Rainer Mattern, Leiter des evangelischen Kirchengemeindeamtes, erklärte, dass durch die Verwendung der alten Bausubstanz der ehemaligen Schule die sogenannte „graue Energie“ reduziert
wurde. Anbau und Ergänzung erfolgten in Holzständerbauweise. Geheizt wird über das Nahwärmenetz eines regionalen Landwirtes und für den Eigenverbrauch wurde eine Photovoltaikanlage errichtet. „Ein Retentionsgründach trägt zur natürlichen Kühlung des Gebäudes bei und bietet eine Pufferfunktion bei Starkregenereignissen.“ Der Verbau von Rigolen verzögert die Einleitung von
Oberflächenwasser und von Regenwasser der Dächer.
Lob und Bewunderung für das Bauvorhaben gab es von allen Grußwortrednern. Bundestagsabgeordneter Dr. Jonas Geissler lobte insbesondere den Mut zum Kita-Bau im ländlichen Raum und freute sich über "kleine Wege für kleine Füße". Martin Mittag, der sich als Landtagsabgeordneter bei Staatsministerin Ulrike Scharf tatkräftig für das Projekt einsetzte, unterbrach extra die Klausurtagung in Kloster Banz um den Erfolg zu feiern. Für Landrat Sebastian Straubel unterstreicht die neue Einrichtung die sehr gute Kinderbetreuungsquote im Landkreis.
"Komm bau ein Haus" mit den Worten dieses Kirchenlieds begann Dekan Kleefeld seine Rede. Er gratulierte allen Beteiligten herzlich zur neuen Kita und lud dazu ein, im neuen Kinderhaus "ein Stück Himmel auf Erden" zu erleben. Menschen aus allen Schichten und aller Herren Ländern kommen hier zusammen - so entsteht Gesellschaft.
Karoline Truckenbrodt, Geschäftsführerin des Evang. Kindertagesstättenverbands, erklärte dass Kitas als Orte des Lebens verstanden werden: "Es gibt laute und bunte Tage, Freude und Feiern, aber auch leise Tage, Trauer und Trost - für alle Gefühle ist Platz. Schließlich soll das Kinderhaus ein Ort der Lebendigkeit, Geborgenheit, Nähe und Wärme sein".
"Das wichtigste kommt klein daher" mit diesem Zitat aus dem Lukas Evangelium begann Pfarrer Andreas Neeb seine Segnung. Aus evangelischer Sicht stehen nicht Belegungszahlen, Bausummen, Quadratmeter oder Fördermittel im Zentrum, sondern die Kinder stehen im Mittelpunkt. Die Basis für alles Handeln ist die frohe Botschaft Gottes: "Kindern Werte vermitteln - du bist ein geliebtes Kind Gottes".
Die Landjugend Fechheim kam nicht mit leeren Händen zu Eröffnung. Sie hatten Trettraktoren, Feuerwehr- und Polizeiautos, Absperrhütchen und Baken im Gepäck. Eine Spende aus dem Erlös des großen Landjugendjubiläums im Juni. Auch der Kameradschaftsverein Friesendorf überraschte das Kita-Team mit einer Spende.
Voller Stolz waren an diesem Tag die Kinder, die ihren Eltern und allen Gästen nun endlich all die tollen Räume und Spielsachen zeigen konnten. Zusammen mit dem Kinderchor Großgarnstadt unter der Leitung von Jacqueline Karbach wurde ein frohes Lied angestimmt.
Mit Inbetriebnahme des Kinderhauses kann nun endlich der Bedarf nach Kinderbetreuungsplätzen gedeckt werden. Aktuell sind in der Kinderwelt St. Laurentius noch zwei Krippenplätze frei. Das Kinderhaus Großgarnstadt bietet noch 10 freie Krippen- und 47 freie Kitaplätze. Die Katholische Kita St. Otto ist voll belegt.
Die Anmeldung für alle Einrichtungen erfolgt ausschließlich ONLINE. Es sind dabei nur Anmeldungen für das laufende Kita-Jahr (09/2024-08/2025) und das kommende Kita-Jahr (09/2025-08/2026) möglich. Weiter in der Ferne liegende Bedarfsanmeldungen können nicht getätigt werden. Auch noch ungeborene Kinder können nicht angelegt werden. Die Platzvergabe erfolgt über die Kita-Leitungen.
Einrichtungsleiterin Manuele Keßler erklärt, was es mit dem offenen Konzept auf sich hat:
„Die gesamte Einrichtung samt Garten kann überwiegend frei genutzt werden. Es gibt keine festen Gruppen", führt sie weiter aus. Die Einrichtung arbeitet mit diesem offenen Konzept bedürfnisorientiert, achtsam und partizipativ. „Bei uns erfahren sich die Kinder als aktive Mitglieder einer Gesellschaft“, so Keßler weiter. Es gibt Lern- und Bildungswerkstätten mit speziellen Schwerpunkten, wie Ateliers zum Malen, Basteln oder Modellieren. Dafür steht eine umfassende Ausstattung, wie etwa unterschiedliche Medien, Bücher und Spiele, Werkmaterialien, Geräte zur Bewegung oder zum Bauen und Konstruieren, zur Verfügung. Die jeweilige Werkstatt wird von zwei bis drei Experten betreut.
Außerdem gibt es eine Mensa. Frühstück und Mittagessen werden dort in Buffetform angeboten. Nach ihren eigenen Bedürfnissen können die Kinder in gewissen Zeitfenstern essen und schlafen.
Am „Marktplatz", also dem Verbindungsraum zwischen Krippen- und Regelbereich, treffen sich alle immer montags zum gemeinsamen Besprechen. Dort stehen auch Wahlurnen bereit, um über verschiedene Aktionen oder Ähnliches abzustimmen. So erleben die Kinder Mitbestimmungsrecht und können ihren Bedürfnissen oder Interessen nachgehen.
Jeden Mittwoch gibt es von 13.30 bis 15.30 Uhr eine Mini- und Spielstunde. Interessierte, zukünftige und (Bestands-) Eltern können in dieser Zeit das Kinderhaus besuchen.
Für Kinder ab zehn Monaten gibt es 24 Plätze. Im Regelbereich sind es 100 Plätze.
Im Sommer gibt es keine Schließzeiten. Geöffnet hat das Kinderhaus montags bis donnerstags von 6.30 bis 17Uhr und freitags zwischen 6.30 und 15.30 Uhr.
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